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Zu aller erst sei hier gesagt, dass die Bezeichnung Blide auch gleichgesetzt werden kann mit den Begriffen Trebuchet und Tribock. Diese Begriffe stehen im Allgemeinen für Gegengewichtshebelwurfgeschütze mit beweglichem oder unbeweglichem Gegengewicht.
Die erste schriftliche Erwähnung im deutschen Raum ist die Belagerung von Langensalza und Weißenfels (Thüringen) durch Otto IV., der 1212 einen „triboc“ einsetzte. Ein Nachbau befindet sich heute auf der Runneburg. In der Folgezeit findet eine schnelle und flächendeckende Verbreitung der Bliden in ganz Europa statt, somit entstehen in dieser Zeit viele Belege. Allerdings bleibt zu sagen, dass die meisten Belege nicht sehr aussagekräftig sind hinsichtlich der detaillierten Konstruktion. Es gibt nur sehr wenige schriftliche und bildliche Überlieferungen, welche entsprechende Details zur Rekonstruktion enthalten. Genannt seien hier lediglich die Beschreibungen von Marinus Sanutus (1321) und Villard de Honnecourt (um 1230).
Bei der Belagerung der Drakenburg (bei Nienburg) während der „Mandelslohschen Fehde“ 1380 wurde erstmals von „bliden“ gesprochen. Durch die Entwicklung von Pulvergeschossen gerieten die Bliden langsam ins hintertreffen, konnten sich aber Aufgrund ihrer Variabilität in der Bestückung mit Steinkugeln, Aas, Gefangene, Fässer mit Fäkalien und Pestleichen (frühe biologische Kriegsführung) noch lange parallel halten. Die letzten Belege für den Einsatz von Bliden sind die Belagerung von Rhodos 1480, die Belagerung Tenochtitlans 1521 und der Tod Herzog Albrechts von Sachsen 1585 durch einen direkten Treffer eines Wurfgeschosses.
Als Literatur kann ich empfehlen: „Blide, Mange, Trebuchet“ von Mark Feuerle „Ancient and Medieval Siege Weapons” von Konstantin Nossov |